MIRROR OF DECEPTION – „SHARDS“
Ja was ist das denn? MIRROR OF DECEPTION aus dem beschaulichen Schwabenländle legen mit „Shards“ das dritte Album ihrer sechzehnjährigen Bandgeschichte vor und machen vom ersten Takt an klar, wer in Deutschland künftig in Sachen Doom Metal die Hosen anhat. Herrlich frischer Doom, einerseits klassisch basslastig und traditionell stampfend und schleichend, andererseits aber von Hooklines gesegnet, die sich tief in die Gehörgänge schneiden und fräsen. Die Drums klingen zwar bewusst leicht angestaubt, lassen dennoch nichts an Durchsetzungskraft vermissen, was vor allem durch die Unterstützung des Lavabasses gelingt. Dicke Riffberge türmen sich auf, die von sanften Melodiebrisen überflogen werden, wobei der charismatisch hypnotische Gesang wie eine gesunde Mischung aus CANDLEMASS und BLACK SABBATH klingt. Sehr lecker und dennoch recht eigenständig. Einziger Schwachpunkt ist die hin und wieder leicht verstimmt klingende Melodieführung der zweiten Gitarre, was den zehn Doom Perlen des Albums unter dem Strich aber keinen nennenswerten Abbruch tut. Wer abseits von REVEREND BIZARRE, SAINT VITUS, SOLSTICE aus England, die den Schwaben verdammt ähneln sowie CANDLEMASS nach neuem Stoff sucht, wird mit „Shards“ bestens belohnt. Das Cover sieht zwar leider für meinen Geschmack ziemlich fürchterlich weil katastrophal einfach aus, dennoch ist es die Musik, die zählt, und bei MIRROR OF DECEPTION ist dafür garantiert kein Cent umsonst ausgegeben worden. Weiter so!
Cyclone Empire